Corporate-Podcast: Chance oder Risiko?

Podcast werden immer beliebter

Nach einer aktuellen Umfrage des Bitkom e.V. hört mittlerweile jeder dritte Verbraucher zumindest ab and an Podcasts. Dies mag unter anderem an den veränderten Nutzungsgewohnheiten der Konsumenten liegen, welche in Zeiten von Smartphone und Internet-Flat Medien zu jeder Zeit und an jedem Ort abrufen wollen. Einzelne Produktionen – wie beispielsweise „Das Coronavirus-Update“ von NDR info mit Prof. Dr. Drosten – waren im Jahr 2020 besonders populär.

Kein Wunder also – wenn neben Rundfunk & Presse auch andere Unternehmen Podcasts verstärkt strategisch zur internen oder externen Kommunikation einsetzen (Corporate Podcasts).

Rechtliche Vorgaben

Das Format „Podcast“ ist rechtlich nicht lediglich in einem speziellen Gesetz besonderen Anforderungen unterworfen. Vielmehr stellen sich im Rahmen der Gestaltung und des Betriebs eines Podcasts Fragen, die zahlreiche Rechtsgebiete – z.B. Medienrecht, Urheberrecht, Datenschutzrecht, Wettbewerbsrecht, Arbeitsrecht etc. – betreffen.

Genauso wie die Auswahl der Technik zur Produktion eines Podcast oder die redaktionelle Gestaltung der einzelnen Folgen sollte insofern auch die rechtliche Seite bedacht werden.

Ausgewählte Fragen

Vor oder spätestens bei Beginn der Produktion dürften sich vielfältige Fragen stellen. Eine kleine Auswahl aus der Beratungspraxis: Welche medienrechtlichen Vorgaben sind zu beachten (Telemediengesetz, Medienstaatsvertrag …)? Wie ist kommerzielle Kommunikation kenntlich zu machen? Wie hafte ich als Betreiber für meine Inhalte? Inwieweit darf ich für meine Leistungen gezielt werben und wie ist die Werbung zu kennzeichnen? Wer ist Urheber des Podcast? Was hat es mit dem Recht der Tonträgerhersteller auf sich? Bedarf es tatsächlich eines Copyright-Vermerkes? Benötige ich Datenschutzhinweise? Dürfen Namen der Hörer im Rahmen des Podcast genannt werden? Welche Vorgaben des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sind zu beachten und wann können mich Mitbewerber abmahnen? Bestehen branchenspezifische Vorgaben aufgrund der Inhalte des Podcast?

Fazit

Der Einsatz eines Podcast für Unternehmenszwecke sollte rechtlich wohl überlegt sein und rechtlich geprüft werden. Eine seriöse rechtliche Beurteilung wird dabei nur im Einzelfall unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausgestaltung erfolgen können. Um die zweifelsfrei bestehenden Risiken zu minimieren, sollten insbesondere die Informations- und Kennzeichnungspflichten beachtet werden. So können böse Überraschungen in Form von Abmahnungen durch Wettbewerber, Auseinandersetzungen mit Podcast-Portalen oder Streitigkeiten mit den eigenen Mitarbeitern verhindert werden.

Sie interessiert das Thema und wünschen nähere Informationen? Sie hätten gern ein persönliches Beratungsgespräch zu diesem Thema?

Wir stehen gerne zur Verfügung und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

E-Mail: Rechtsanwalt Brinkmann

Über Johannes Brinkmann, Rechtsanwalt

Rechtsanwalt Johannes Brinkmann war in der Kanzlei vom 01.09.2019 bis zum 31.05.2022 insbesondere in den Bereichen Datenschutzrecht und IT-Vertragsrecht tätig.